mai 1999

Hans Peter Graß
titel

Frauen und Männer in Schwarz

Solidaritätsaktion für die zivile Gesellschaft in Südosteuropa

Jeden Freitag ab 16 Uhr treffen sich Frauen und Männer in Schwarz am Alten Markt zur einer Mahnwache als Protest gegen den Krieg in Jugoslawien. Ihre Aktionsform ist nicht neu und bewußt übernommen: Die »Frauen in Schwarz« gaben seit 1991 in Belgrad wöchentlich ihrem Protest gegen die Kriege in Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und dem Kosovo Ausdruck.

Mit ihren Mahnwachen in schwarzer Kleidung standen sie stellvertretend für viele Organisationen und Menschen aus dem Kosovo, Serbien, Mazedonien und anderen Republiken des ehemaligen Jugoslawien, die jahrelang ihre Stimme für Frieden, Menschenrechte, Demokratisierung und interethnisches Zusammenleben erhoben. Von der internationalen Öffentlichkeit nicht wahrgenommen und in ihren Ländern großteils als VerräterInnen gebrandmarkt, saßen und sitzen viele von ihnen immer noch zwischen allen Stühlen.

Heute stehen sie vor den Trümmern ihrer Arbeit und wenden sich immer mehr an internationale Organisationen mit der Bitte um Unterstützung auf allen Ebenen, um finanzielle und materielle Spenden, die Aufrechterhaltung der Kommunikation nach außen und die Veröffentlichung ihrer Vorschläge der aktuellen Konfliktbearbeitung.

Das Friedensbüro Salzburg hat eine lange Tradition der Zusammenarbeit mit Organisationen in Südosteuropa. Seit 1993 arbeiten österr. FriedensdienerInnen in deren Projekten mit und schaffen dadurch eine besonders direkte Form der Kommunikation und Betroffenheit. In einer Solidaritätsaktion wird jetzt versucht, Projekte zu unterstützen, an denen der breite Spendenfluß vorbeigeht, die jedoch weiterhin die Garanten für einen zivilen und sozialen Wiederaufbau und eine demokratische Entwicklung in ihrer Heimat sind.

Hans Peter Graß

Informationen im Friedensbüro

Tel. & Fax: 0662/873931

e-mail: friedensbuero@salzburg.co.at

Spenden auf das Konto Nr. 17434. BLZ 20404 unter dem Kennwort »Unterstützung für Friedensinitiativen in Südosteuropa«