mai 1999

editorial

Liebe Leserinnen! Liebe Leser!

Die NATO führt Krieg in Europa. Es ist genau das eingetreten, was viele für undenkbar hielten. Krieg, das war immer etwas fürs Fernsehen, ein Zustand in exotischen Ländern, der uns genauso betrifft wie ein Universum-Bericht über bedrohte Blumen im brasilianischen Regenwald.

Plötzlich ist der Krieg verdammt nahe. Genau jener Krieg, gegen den viele unserer LeserInnen Anfang der 80er Jahre lautstark auf die Straße gegangen sind. Und heute? Stille. In der Titelgeschichte fragt der »kunstfehler«, wo denn die Friedensbewegten von anno dazumal heute sind.

Daß unser langjähriger Mitarbeiter Gerald Gröchenig Kärntner ist, gereicht dem »kunstfehler« in diesen Tagen zum Vorteil. Gröchenig widmet sich fundiert der Kulturpolitik jenes Landes, das ja in der Fremdenverkehrswerbung von sich selbst behauptet »a Wahnsinn« zu sein. Und was könnte die Situation in Kärnten wohl besser charakterisieren, als der von Gröchenig beschriebene Salzburger Alptraum: Stellen Sie sich vor, Siegfried Mitterdorfer und Karl Schnell wären Kulturressortchefs in Stadt und Land Salzburg. Armes Kärnten!

Noch ist es aber nicht soweit. Daher kurz in eigener Sache: Die Redaktion hat sich um den Geschäftsführer des »Dachverband Salzburger Kulturstätten«, Thomas - »Tömml« - Randisek, das Servicebüro der »ARGE« um Nicole Thiele verstärkt. Apropos Service: Am 14. Mai macht es die »ARGE« wie ihre KundInnen und nutzt das Fenster bei Chr. Himmelfahrt für einen freien Tag; also Ciuso!

red.